Archäologische
Ausgrabungen
Vieten
Die Verlegung einer Stromleitung für den Weihnachtsmarkt machte eine archäologische Begleitung notwendig.
Hierbei wurden zwei neuzeitliche Ziegelsteinmauern im Planum freigelegt. Diese Ziegelsteinmauern gehören zu einer Garteneinfassung und zu kleinen Häusern, die vor 1900 an der Peschstraße (heute Günther-Peill-Straße) gelegen haben. Beide Baustrukturen datieren aus dem 17. bis 19. Jahrhundert.
Bei dem Bau eines Mehrfamilienhauses im Töpfereibezirk der Stadt Frechen kamen mehrere Öfen und zahlreiche Keramikfunde aus Abwurfgruben zutage.
Der aufgedeckte Steinzeugofen datiert aufgrund verbackener Keramik ans Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts. Von dem Ofen waren ein fast intakter Feuerraum und die unteren Partien des Brennraumes gut erhalten. Der Brennraum zeichnete sich als verziegelte Fläche im Boden ab.
Am westlichen Rand des Grundstücks konnte ein Nord-Süd ausgerichteter, durch mehrere Umbauten veränderter Irdenwarenofen dokumentiert werden. Während der untere Teil des Brennraumes noch recht gut erhalten ist, sind vom Feuerraum nur noch Reste erhalten, da hier in späterer Zeit ein Keller gebaut wurde. Der Kaminansatz ist erkennbar, aber durch moderne Mauern teilweise überbaut.
Der Irdenwarenofen aus dem frühen 19. Jahrhundert ist in einen älteren Ofen gleicher Ausrichtung gebaut worden. Spuren dieses älteren Ofens lassen sich vor allem im Bereich des Feuerungsraumes und am Rand der Brennkammerwandung erkennen. Ob hier nach 1900 Elektroteile aus Ton gefertigt wurden, die in größerer Anzahl gefunden wurden, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Im Bereich des Steinzeugofens, in den Abwurfgruben und als Streufunde traten vor allem Steinzeugkeramik des 16./17. Jahrhunderts zutage
Unter dem Steinzeugofen konnte ein Bunker aus der Zeit des 2. Weltkrieges freigelegt werden.
Im Rahmen derAusschachtungsarbeiten für zwei Mehrfamilienhäuser wurden Reste der renaissancezeitlichen Stadtbefestigung freigelegt.
Von der renaissancezeitlichen Stadtmauer mit ihren auf der Stadtseite liegenden Stützmauern konnte ein 16 m langes Teilstück freigelegt werden. Die Ziegel der Mauer sind im Festungsverband verlegt worden und mit einem sehr festen Kalkmörtel verbunden. Die Mauern wiesen deutliche Spuren von den gezielten Sprengungen der Befestigungsanlagen ab dem Jahr 1860 auf. Der davor liegende Graben einschließlich der Künette war nicht mehr fassbar. Erkennbar war nur noch die massive Verfüllung, die bereits seit dem Beginn der Schleifung der Festung ab Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen hatte und bis in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg andauerte. Von der stadtabgewandten Seite der Grabenbefestigung konnten drei Mauern unterschiedlicher Ausbauphasen dokumentiert werden.
Des Weiteren traten zeitlich nicht einzuordnende Kieselsteinpflasterungen und ein an die Stadtmauer angebauter moderner Keller zutage.
Im Rahmen der Erschließung des Baugebiets Düsseldorfer Straße in Zülpich traten bei der Ausschachtung mehrerer Häuser und einer neuen Straße zahlreiche römische Befunde zutage.
Bei den Befunden aus der römischen Kaiserzeit handelt es sich um mehrere Gräber zahlreiche Gruben, einen Ofen und einen Brunnen.
Von den Gräbern konnten nur die Umrisse der Grabgruben dokumentiert werden, da die bauseitigen Bodeneingriffe nur sehr gering waren.
Die Feuerung eines kleinen Ofens zeigte sich noch in der Gestalt einiger weniger Ziegel und eines verziegelten Bodens. Die Wände des Brunnens bestanden aus zu Quadern bearbeiteten Sandsteinen. Die Gruben gehörten je nach Größe zu ehemaligen Holzpfosten oder zu Entnahmegruben.
Diese aufgeführten Befunde belegen, dass östlich des römischen Zülpichs (Tolbiacum) entlang der Via Agrippa in Richtung Köln eine römische Villa mit dazugehörigen Gräbern gelegen hat.
Die Errichtung eines neuen Parkplatzes unmittelbar östlich der Marienkirche in Düren machte eine archäologische Begleitung notwendig. Hierbei wurden zahlreiche Befunde vom späten Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert im Planum freigelegt.
Alle freigelegten Mauern gehören zu dem ehemaligen Franziskanerkloster. Die spätmittelalterliche Apsis mit ihren Strebepfeilern zeigte sich in einem guten Erhaltungszustand.
Die entlang der Victor-Gollancz-Straße freigelegten Hausgrundrisse datieren vom ausgehenden Mittelalter bzw. frühen Neuzeit bis an den Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Fläche östlich der Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgestaltet und weiter zugebaut.
Zahlreiche Gebeine östlich der Apsis deuten auf einen Friedhof.
Bei zwei Sondagen wurden Keller aus dem 19. Jahrhundert angetroffen.
Die Stadtentwässerung Düren plant in der Schützenstraße zwischen Kölnstraße und Bismarckstraße den Neubau der Schmutz- und Regenwasserkanalisation. Aus diesem Grunde wurden im Rahmen einer Voruntersuchung Sondagen angelegt.
Die beiden Sondagen haben zum Teil gezeigt, dass die Keller der Vorkriegshäuser noch gut erhalten sind und mindestens bis in eine Tiefe von rund 2,70 m unter GOK reichen. Die Keller aus Ziegelsteinen reichen bis zur Straßenmitte. Diese Keller sind anhand der Befunde und der historischen Stadtpläne nach 1806 und vor 1860 zu datieren.
Im Rahmen von Sanierungsarbeiten am Sankt Nikolausstift in Zülpich-Füssenich fanden Erdarbeiten im Hof des Kreuzganges, im Bereich des angrenzenden Nord- und Osttraktes und parallel zu den Wirtschaftsgebäuden statt.
Es konnten Teile des im 19. Jahrhundert abgebrochenen östlichen Kreuzgangflügels und seiner Vorgängerbauten erfasst werden. Im Kreuzgang selbst zeigte sich nur eine mit dem Abbruchmaterial des östlichen Kreuzgangflügels verfüllte Grube sowie ein kleiner gewölbter Raum vor dem westlichen Kreuzgangflügel.
Nördlich des Hauptgebäudes ließ sich mehrfach ein barocker niedriger Tunnel erfassen. Zwei übereinanderliegende Pflasterungen vor dem östlichen Zugang zum Hauptgebäude beziehen sich aufgrund ihrer Höhe auf einen heute nicht mehr existierenden Vorgängerbau der heute noch vorhandenen barocken Klosteranlage. Unter diesen Pflasterungen traten mehrere Natursteinmauern und eine große Grube zutage, die anhand der Keramik in das Hoch- bis Spätmittelalter datiert werden können.
Für die Erneuerung der Heizungsanlage waren Bodeneingriffe notwendig, die archäologisch begleitet wurden. Die freigelegten Befunde belegen, dass vor der noch heute erhaltenen Kirche aus dem frühen 18. Jahrhundert ältere Gebäude seit dem Hochmittelalter an diesem Ort standen. Die freigelegten Mauern und Fußböden dürften zu der Vorgängerkirche oder zu den dazugehörenden Klosterbauten gehört haben.
Die aufgedeckten Gräber sind aufgrund fehlender Funde nicht zu datieren.
Eine freigelegte Grabplatte des 17. Jahrhunderts ist der bedeutendste Fund aus der Epoche vor dem Bau der heutigen Kirche.
Die baulichen Veränderungen vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert des Klosters spiegeln sich auch in den freigelegten unterschiedlichen Bodenniveaus und den verschiedenen Bodenplatten wider.
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